Six Sigma Tools Werkzeuge und Anwendung

Six Sigma Tools Werkzeuge und Anwendung

Wie wendet man die Six Sigma Tools bzw. Six Sigma Werkzeuge wie DMAIC und DMADV richtig an?

Was ist der Unterschied von Six Sigma Tools bzw. den Werkzeugen oder einem Projekt Vorgehen?

Bei Six Sigma wird der Zusammenhang zwischen den Six Sigma Tools und dem Six Sigma Vorgehen nach DMAIC oder DMADV häufig durcheinandergebracht und beliebig diskutiert.

Dabei ist, bei Berücksichtigung von ein paar Kriterien, die Unterscheidung relativ einfach. Die Ressourcen können gezielt eingesetzt und die angestrebten 100.000 EUR pro Black Belt und 40.000 EUR pro Green Belt Projekt realisiert werden.

Zielsetzung ist, dass über die Reduzierung der Streuung von Prozessen die Anforderung und die Bedürfnisse der Kunden sicherer erreicht und somit die Kundenzufriedenheit deutlich erhöht wird.

Die costs of non-conformance werden so durch die Erfüllung der Bedürfnisse geringer, oder entstehen erst gar nicht. In diesem Beitrag wird der Unterschied zwischen den Six Sigma Tools und der Vorgehensweise dargestellt, um beide Elemente gezielt und sinnvoll einzusetzen.

Weiterhin werden auch die Kriterien dargelegt, welche dabei helfen den Unterschied zwischen den Vorgehensweisen nach DMAIC oder DMADV und den Tools zu erklären. Als Grundlage hierfür werden allerdings zunächst Auszüge aus der Historie von Six Sigma vorgestellt.

Historie zu Six Sigma

Die Erfolgsgeschichte von Six Sigma hat ihren Ursprung bei Motorola.

Mitarbeiter von Motorola wie Mikel Harry und Bill Smith entwickelten damals das DMAIC Vorgehen um die Produkt- und Servicequalität deutlich zu verbessern. 

Motorola startete 1987 ein umfangreiches Six Sigma-Programm, um eben die Produkt- und Servicequalität dramatisch zu verbessern und so die Wettbewerbsfähigkeit wieder herzustellen.

Mikel Harry und Richard Schroeder waren es, die 1994 die Six Sigma Academy USA gründeten, und die Six Sigma-Philosophie erfolgreich vermarktet haben. Die Academy bietet Unternehmensberatung und Six Sigma-Trainings an.

Ihr Markenzeichen ist die „The Breakthrough Strategy®“. 1996 übernahm General Electric, unter dem damaligen CEO Jack Welch, die Six Sigma-Strategie.

Danach hat er diese konsequent im ganzen Unternehmen umgesetzt. Welch hat dabei selbst die Vorreiterrolle übernommen. 

Er hat nie aufgehört über die Wichtigkeit von Six Sigma zu sprechen und alles genutzt, um sein Engagement unter Beweis zu stellen. 2002 wurde er dafür bei der Konferenz der International Society of Six Sigma Professionals (ISSSP) mit dem Premier Leader Award ausgezeichnet.

Basis aller Überlegungen, unabhängig von Vorgehen oder der Tool-Anwendung, ist die Messbarkeit von Anforderungen oder Zielen.

Wenn wir dies mit der Vorgehensweise nach Define, Measure, Analyze, Improve und Control (DMAIC) oder für die Entwicklung Define, Measure, Analyze, Design und Verify (DMADV) kombinieren, heißt das zunächst: kein Projekt, ohne dass wir die kundenrelevanten Anforderungen oder Ziele anhand von Kennzahlen oder Beobachtungsgrößen messen können und damit nachweislich verbesserbar machen.

Um eine auf Basis der Anforderungen und Ziele professionelle und fundierte Vorgehensweise sicherstellen zu können, werden in jeder der Phasen des DMAIC oder DMADV geeignete Tools oder Werkzeuge benötigt und eingesetzt.

Zudem ist es wichtig herauszuarbeiten was in der jeweiligen Phase erreicht werden soll, denn nur so besteht die Möglichkeit das geeignete Tool oder Werkzeug auszuwählen und anzuwenden. 

DMAIC Phasen

Um die das Six Sigma Vorgehen zu verdeutlichen sehen sie hier Ziele, Hauptaufgaben und Ergebnisse der Phasen DMAIC.

Define: Das Ziel ist die Definition des Verbesserungsprojekts. Um dies zu erreichen, sind die folgenden Hauptaufgaben zu erledigen:

Ausgangssituation beschreiben, Prozessüberblick schaffen, Kunden und deren Forderungen ermitteln und Projekte definieren.

Als Ergebnisse erhalten Sie einen Überblick über die zu verbessernde Situation, eine definierte Kundenanforderung und einen klaren Projektauftrag.

Measure: Die Ziele sind die Messbarkeit der Kundenforderungen herstellen und den Ist-Zustand bzw. die Zustände ermitteln.

Die Hauptaufgaben sind Prozess detaillieren, Eignung des Prüf- bzw. Messsystems sicherstellen, Daten erfassen und auswerten sowie Prozessleistung ermitteln.

Wenn dies erledigt ist, können Sie als Ergebnis auf ein auf Fakten basierendes Verständnis für die zu verbessernde Situation aufbauen. 

Analyze: Ziel dieser Phase ist die Identifikation der relevanten Ursachen.

Hauptaufgaben sind mögliche Haupteinflussgrößen identifizieren und Ursachen-Wirkungs-Zusammenhänge ermitteln und darstellen.

Ergebnisse sind nachgewiesene Zusammenhänge zwischen Ursachen und Wirkungen. Des Weiteren werden fundiert Potenziale ermittelt welche zum Heben vorhanden sind. Spätestens jetzt ist es essentiell zu entscheiden, ob das Projekt weitergeführt oder gestoppt wird.

Oder aber auch ob die Phasen DMA nochmals durchlaufen werden. Da die bisherigen Erkenntnisse und Ergebnisse nicht klar oder zu unkonkret sind. 

Improve: Die Zielsetzung ist hier geeignete Lösungen zu entwickeln und erproben.

Hauptaufgaben sind Lösungsvarianten entwickeln, Lösungen bewerten und geeignete auszuwählen, die ausgewählten Lösungen erproben, ihre Wirksamkeit nachweisen sowie ihre Implementierung planen.

Ergebnisse mit denen Sie rechnen können, sind Wege und Lösungen, welche dafür geeignet sind, die definierten Kennzahlen und Beobachtungsgrößen zu verbessern und Potenziale dauerhaft zu heben.

Control: Ziel ist es, sicherzustellen, dass die umgesetzte Lösung nachhaltig implementiert bleibt.

So, dass der Prozess und das daraus hervorgehende Produkt oder die Dienstleistung sich auf dem neuen Niveau stabilisiert. Hauptaufgaben sind die Lösung organisatorisch, prozessual und systemisch zu verankern, um dadurch Verbesserung nachhaltig abzusichern.

Nicht zu vergessen gilt es, das Projekt abschließen. Ergebnisse sind ein verbesserter Zustand anhand vorher definierter Kennzahlen. 

Des weiteren, nachhaltig und abgesichert, bewertete Verbesserungen und Einsparungen.

Wenn möglich gemeinsam mit einem Controller und dem formalen Projektabschluss. Das Grundprinzip der DMAIC Vorgehensweise ist es über methodisch und faktenbasierte Such- und Ausschlussverfahren fundiert zu wirksamen Prozess-, Produkt- und Dienstleistung Verbesserungen zukommen.   

DMAIC-Zyklus

Zusammenhang zwischen DMAIC-Vorgehen, Six Sigma Tools und Werkzeugen

Vorweg die Klarstellung, dass jedes Werkzeug in sich ein auch methodisches Vorgehen beinhaltet. Somit ist sicherzustellen, dass zwischen den Six Sigma Vorgehen DMAIC / DMADV und dem methodischen Vorgehen jedes eingesetzten Werkzeuges unterschieden wird.

Werkzeuge für die einzelnen Phasen gibt es in ausreichender Zahl. Naturgemäß ist es so, dass in den ersten Phasen die Anzahl der Tools und Werkezuge vielfältiger ist. 

Die ersten drei Phasen DMA sind quasi der „Suchmodus“, in dem man versucht die Ursachen zu identifizieren. Es ist wichtig, dass identifizierte Ursachen für Qualitätsschwankungen der Produkte und Dienstleistungen systematisch und faktenbasiert ausgeschlossen oder bestätigt sind.

Dies sollte spätestens nach der Analysephase geschehen sein.

Eine Übersicht an Six Sigma Tools / Werkzeugen

  • Projektantrag,
  • SIPOC, VOC/CTQ
  • beschreibende Statistik
  • Prozessfähigkeiten cp/cpk oder Sigma-Level
  • DPU/RTY, Regelkarten/SPC
  • Teamführung (“soft skills“)
  • Projekt Management, Prozessaudit
  • Process Mapping
  • C&E-Matrix
  • Mind Map/Ishikawa-Diagramm,
  • Gage R&R
  • Regelkarten/SPC
  • ANOVA
  • FMEA
  • graphische Methoden
  • Korrelationsanalyse
  • Regression
  • paarweiser Vergleich
  • Multi-Vari-Studie
  • Hypothesen-Test
  • Komponententausch
  • Variablenvergleich
  • Pareto-Charts
  • teil- und vollfaktorielle Versuche/EVOP
  • Response Surface Designs
  • Standardprozeduren
  • Kontrollplan
  • Q-Datenerfassung
  • Wartung

Einige wenige, aber sehr wichtige und notwendige Kriterien, um zwischen Six Sigma Tools, Werkzeugen und Vorgehen unterscheiden zu können, sind:

  1. Kein Projekt, ohne dass die kundenrelevanten Anforderungen oder Ziele anhand von Kennzahlen oder Beobachtungsgrößen beurteilbar sind
  2. Herausarbeiten was in der jeweiligen Phase zu erreichen ist. Denn nur so besteht die Möglichkeit das geeignete Tool oder Werkzeug auswählen zu können.
  3. Sicherzustellen, dass zwischen dem Six Sigma Vorgehen DMAIC oder DMADV und dem Vorgehen innerhalb der Werkzeuge unterschieden wird.

Für die erfolgreiche Anwendung des DMAIC Vorgehens ist wichtig, dass es Mitarbeiter im Unternehmen gibt, die diese drei Kriterien kennen.

Mitarbeiter, die wissen für welche Phase, welches Ziel und für welche Aufgabe welches Werkzeug geeignet ist.

Dafür müssen diese Mitarbeiter geeignet geschult sein. Um mehr über die Verfahren zu Six Sigma zu erfahren, lesen sie auf der Homepage der TQU Group weiter.

Oder besuchen Sie ein Six Sigma Seminar, in welchem Sie alle wichtigen Kenntnisse erlangen!


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